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Herzlich willkommen in unserem Blog!

Hier erfahrt ihr spannende Geschichten rund um unser Museum. Blickt mit uns hinter die Kulissen der Museumsarbeit und lernt faszinierende Objekte aus unserem Depot kennen.

 
Die Geschichte des Museums - Teil 1

Wer schon mal einen Blick auf unsere Website gewagt hat, wird wissen, dass das Museum Treuchtlingen mit einem sehr großen Bestand eingedeckt ist, der die Geschichte von der Steinzeit, über die  Römer:innen bis ins 20. Jahrhundert abzeichnet. Doch, wie kam es zu einem Bestand mit über 30.000 Objekten?

Die Anfänge des Museums fußen in der Passion des Sammelns, eine Passion, die den durch den Krieg aus der ehemaligen Tschechoslowakei vertriebenen Josef Lidl stark mit seiner neuen Heimat Treuchtlingen verband. Gezeichnet von seiner künstlerischen Ausbildung, wand sich Lidl in der Region weiteren künstlerischen Aktivitäten zu. Während Lidl ab den späten 1960ern bei der Gestaltung von Heimatstuben und Heimatmuseen, wie dem in Weißenburg i. Bay. (heute: Reichsstadtmuseum) oder in Göppingen, beteiligt war, nahm er sich ab 1970 dem Aufbau des Treuchtlinger Heimatmuseums an. Lidl fand mit seiner Passion einen großen Anklang bei dem damaligen Bürgermeister Treuchtlingens und so dauerte es nicht lange, bis das ehemalige Industriegebäude der Bortenfabrik Winter für dieses Projekt Verwendung fand.

Über die Jahre hinweg, seit der Eröffnung des Museums am 6. Juli 1973, wuchs die Sammlung des Museums stetig an, angetrieben von Lidls Wunsch einen tiefgreifenden Einblick in die Sozial- und Traditionsgeschichte der Region zu ermöglichen. Mit der Erwerbung des „Lang-Haus“ wuchsen die Ausstellungsräume des Museums weiter, die stetig hinzugefügten Objekte, die bis in die 1990er Jahre alle ausgestellt wurden, fanden in weiteren angrenzenden Industriegebäuden ihr zu Hause.

Auch heute kann man im Museum Lidls Herzstücke, wie die weit umfassende Schranksammlung aus verschiedenen Jahrhunderten, besichtigen. Der Besuch im Museum lässt sich gut mit einem Abstecher in Anjas Museumscafé kombinieren, wo man nach einem spannenden Rundgang die Vielzahl an Eindrücken bei einem leckeren, selbstgebackenen Stück Kuchen oder Torte auf sich wirken lassen kann.

Von April bis Oktober ist das Museum von Dienstag bis Sonntag von 13:00 bis 17:00 geöffnet, wir freuen uns auf euren Besuch und stehen bei Fragen allzeit via E-Mail oder Telefon zur Verfügung!

Die Geschichte des Museums – Teil 2

Wir haben im ersten Teil dieses Posts über die Anfänge des Museums berichtet, die in Josef Lidls Passion des Sammelns fußen. Auch heute noch stolpert man über eine Vielzahl an Objekten, die Lidl in das Museum gebracht hat, Objekte die eine vielseitige Geschichte der Stadt Treuchtlingen und ihrer Umgebung erzählen.

Die Dauersausstellung des Museums Treuchtlingen ist nicht nur eine Ansammlung von Objekten, sondern eine Zeitreise durch verschiedene Epochen und kulturelle Strömungen. Beim Betreten des Museums taucht man ein in eine Welt, in der Vergangenheit und Gegenwart miteinander verschmelzen, um ein umfassendes Bild der Region und ihrer Geschichte zu zeichnen. Die Ausstellung zeichnet die Geschichte der Region auf spannende Weise nach. Antike Artefakte, archäologische Fundstücke und historische Dokumente vermitteln Einblicke in das Leben vergangener Gesellschaften und Kulturen. Von Werkzeugen des Alltags bis hin zu prachtvollen Relikten vergangener Dynastien - diese Artefakte erzählen Geschichten von Aufstieg, Niedergang und Wandel.

Bedingt dadurch, dass unser Museum eine der größten heimatkundliche Sammlung Bayerns und vor allem der Region besitzt, legen wir einen großen Wert auf Einblicke in die traditionelle Kultur und Bräuche der Region. Unsere Objekte verstehen sich als ein Fenster in die Lebensweise und Werte vergangener Zeiten. Diese Exponate erinnern uns daran, wie stark die Verbindung zwischen Kultur und Identität sein kann.

Unser Museum ist nicht nur ein Ort des Staunens, sondern auch ein Ort der Bildung und Reflexion. Bei uns habt ihr die Möglichkeit, durch Workshops, Führungen und interaktive Ausstellungen tiefer in die Themen einzutauchen. Schulklassen und Bildungseinrichtungen finden hier eine wertvolle Ressource, um Geschichte und Kultur auf lebendige Weise zu erforschen. Das Museum Treuchtlingen ist ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird und Kultur gefeiert wird. Diese Sammlung von Kunstwerken, historischen Artefakten und kulturellen Schätzen erinnert uns daran, wie eng die Vergangenheit mit unserer Gegenwart verbunden ist und wie wichtig es ist, diese Verbindung zu verstehen und zu schätzen. Ein Besuch in diesem Museum ist eine Reise in die Tiefen der Menschheitsgeschichte und ein Erlebnis, das noch lange nachwirken wird.

Wir freuen uns auf euren Besuch!

Die Weiße Frau am Uhlberg

Wart ihr schon einmal bei der St.-Ulrichs Kapelle bei uns in Treuchtlingen? Wenn ja, habt ihr euch da beobachtet gefühlt, habt ihr vielleicht sogar etwas unheimliches gespürt oder gehört?

Wer diese Kapelle kennt, wird wissen, dass dieser Ort als gefürchtet gilt, ein unheimlicher Platz, der so manche verwirrt und verängstlicht zurückgelassen hat. Der Sage nach stand am Uhlberg ein Kloster, welches im 12. Jahrhundert gegründet wurde. Immer, wenn Aufstände entstanden, oder Menschen zum Plündern unterwegs waren, läuteten die Nonnen auf dem Burg sturm. Die Glocke wurde im Brunnen versenkt, die Schätze des Klosters vergraben. Eines Tages wurde das Kloster niedergebrannt, die Nonnen schafften es noch rechtzeitig zu fliehen. Kurz darauf entstand eine Erzählung, laut der zwei Nonnen einem Mädchen erschienen, um zu erzählen, dass die Schätze nur von einem unschuldigen Sonntagskind gerettet werden können, das Kind musste in einer Wiege aus Fichtenholz liegen, die dort, wo einst der Altar gebaut wurde, wuchs. Ab und an wurde die Äbtissin gesichtet, wie sie nachschaute, ob der Schatz noch behütet ist.

Wer mehr über diesen Ort erfahren möchte, sollte sich das Buch "Geheimnis Uhlberg" von Arthur Rosenbauer besorgen! Auch heute kann man den Uhlberg und die Ruine der Kapelle besichtigen, jedoch mit Vorsicht, da es dort keinen Handyempfang gibt – wer weiß, vielleicht sichtet ihr ja die weiße Frau?

Wie ein Hausgeist frei wird

Wie ein Hausgeist frei wird

Der Glaube an Geister ist seit Jahrhunderten weit verbreitet, unabhängig der Region. Auch in Franken erzählen Sagen von Begnungen mit Geistern, wie auch die Nürnberger Sage "Wie ein Hausgeist frei wird", die 1852/53 von Alexander Schöppner verschriftlicht wurde, angeleitet von der in Nürnberg weit verbreiteten Sitte einmal jährlich das Haus komplett zu reinigen, auch "stöbern" genannt.

Diese Tradition sollte auch in einem Haus in der Laufergasse befolgt werden, während der Hausherr und die Hausherrin sich auf einer Reise befanden. Vor ihrer Abreise hatten sie der Magd den klaren Auftrag gegeben, gründlich zu stöbern, alles zu säubern, ausgenommen einer Kammer unter der Treppe – diese sollte verschlossen bleiben.

Doch sobald die Bewohner fort waren, konnte die Neugierde der Magd nicht bezwungen werden. Besonders interessierte sie, was sich wohl in der verschlossenen Kammer verbarg. In den Abendstunden, nachdem sie mit dem umfangreichen Putzen fertig war, beschloss sie, ihre Neugierde zu stillen. Die Kammertür war mit einem alten, massiven Schloss gesichert, das mit drei weißen Kreuzen mit Ölfarbe geziert war. Trotz ihrer Bemühungen, mit verschiedenen Schlüsseln die Tür zu öffnen, gelang es ihr nicht. Schließlich fand sie einen verrosteten Schlüssel, der überraschenderweise das Schloss knackte. Die Tür öffnete sich und enthüllte eine düstere Kammer, erfüllt von Staub und Moder. Die Dunkelheit und der modrige Geruch schüchterten die Magd dermaßen ein, dass sie nicht wagte, weiter einzutreten.

Mitten auf dem Boden lag ein großer Pelz, der plötzlich anfing, sich zu bewegen und in seiner Größe stetig zunahm. Die Erscheinung des wachsenden Pelzes ließ die Magd vor Schreck erstarren, und sie floh aus der Kammer. Doch in dem Moment, als sie sich entfernte, erfüllte schallendes Gelächter die Luft, drang bis in ihre Ohren und durchzuckte sie bis ins Innerste.

Bei der Rückkehr der Hausherrchaft berichtete die Magd mit zitternder Stimme von dem Vorfall. Der Hausherr geriet in Zorn und verbannte die Magd aus seinem Dienst, denn durch ihre Neugierde hatte sie einem Geist die Gelegenheit gegeben, sich zu befreien. Dieser Geist hatte einst das Haus in Unruhe versetzt und war durch die Macht eines Geistlichen in die Kammer gebannt worden. Nun hatte der Geist erneut begonnen, sein Unwesen im Haus zu treiben und zeigte seine Freude daran durch sein schallendes Gelächter.

Falls ihr also auch den Verdacht habt, dass ein Hausgeist in eurem zu Hause wohnt, seid ja bedacht diesen nicht einfach so zu befreien!

Der Karlsgraben – Teil 1

Der Karlsgraben - Teil 1

Wer sich schon mal mit der Geschichte unserer Region befasst hat, oder uns schon im Museum besucht hat, wird den Namen "Karlsgraben" unweigerlich gehört haben. Doch, was ist der Karlsgraben überhaupt, welche faszinierende Geschichte steckt hinter diesem Naturdenkmal?

Das heutige Dorf Graben liegt an der europäischen Hauptwasserscheide, eine ideale Möglichkeit, um hier Flüsse zusammenzuführen und so einen Wasserweg zwischen Norden und Süden zu erschließen, ein Gedanke, der schon Karl den Großen und seine Berater beschäftigt hat. In der Nähe von Graben kommen sich der Rhein und die Donau immer näher, schon vor 15 Millionen Jahren floss der Ur-Main durch dieses Gebiet. Im Jahr 793 gab Karl der Große (im Jahr 800 zu Weihnachten zum Kaiser gekrönt) den Befehl, hier in diesem Gebiet einen 3 Kilometer langen Kanal auszuheben. Karl wollte diesen Kanal nutzen, um in den Südosten des Reiches mit seinen Schiffen zu gelangen, ein Gebiet, in dem er aktiv mit den Awaren Krieg führte.

Heute lassen sich kaum gesicherte Informationen über dieses große Bauprojekt vorlegen, weder über die genaue Art der Aushebung, noch darüber, wie genau dieser Ort erschlossen wurde, sowie die Frage ob und wann der Kanal je vollendet wurde, bleibt bis heute unbeantwortet. Es dauerte nicht lange, bis die Arbeiter und die Planer auf Probleme bei der Arbeit stießen, darüber werden wir euch im kommenden Post mehr erzählen!

Der Karlsgraben ist mit dem Auto sehr gut zu erreichen, aber Achtung: die Wege entlang des Teils des Grabens, die heute noch begehbar sind, sind nicht barrierefrei und sehr schmal!

Historische Weihnachtstraditionen

Historische Weihnachtstraditionen

Unsere Region ist nicht nur für ihre malerischen Landschaften und historischen Städte bekannt, sondern auch für tief verwurzelte Taditionen. In der Vorweihnachtszeit verwandeln sich charmanten Städtchen in wahre Wintermärchen, und wir tauchen ein in eine Atmosphäre voller festlicher Freude. Lasst uns einen Blick auf einige der einzigartigen Weihnachtstraditionen werfen, die Franken zu bieten hat:

  1. Der Nürnberger Christkindlesmarkt:

Der Nürnberger Christkindlesmarkt ist einer der berühmtesten Weihnachtsmärkte der Welt und zieht Besucher*innen aus nah und fern an. Die festlich geschmückten Holzhäuschen bieten eine Fülle von handgefertigten Geschenken, traditionellem Kunsthandwerk und natürlich den berühmten Nürnberger Lebkuchen. Ein Highlight des Marktes ist die feierliche Eröffnung durch das Christkind, das von einem goldenen Sternenhimmel herabsteigt und die Besucher mit seinen Segenswünschen begrüßt.

2. Der Barbarazweig 

Der Barbarazweig, auch Barbarazweigchen genannt, ist eine alte und charmante vorweihnachtliche Tradition, die in vielen Regionen, darunter auch in Teilen Frankens, gepflegt wird. Die Barbarazweig-Tradition wird am 4. Dezember, dem Gedenktag der Heiligen Barbara, zelebriert. An diesem Tag schneidet man einen Zweig von Obstbäumen, bevorzugt von Kirsch- oder Apfelbäumen. Dieser Zweig wird dann in eine Vase mit Wasser gestellt, und die Hoffnung ist, dass die Knospen bis zum Heiligen Abend aufblühen. Die Blüten gelten als Symbol für Glück im kommenden Jahr und für die Vorfreude auf das Weihnachtsfest.

3. Das Klöpfeln

Wissen Sie noch was Klöpfeln ist? Beim Klöpfeln ziehen Gruppen von Menschen, oft Kinder und Jugendliche, von Haus zu Haus, um mit Liedern, Gedichten und Klöpfelsprüchen den Bewohnern eine frohe Weihnachtszeit zu wünschen. Auch schlagen sie mit einem Hammer aus Holz gegen Fensterläden. Die Klöpfler tragen dabei oft festliche Kleidung oder Kostüme und haben oft Laternen oder Kerzen in der Hand, um eine stimmungsvolle Atmosphäre zu schaffen.

4. Dreikönigskuchen

In Franken wird der Dreikönigstag am 6. Januar besonders gefeiert. Eine süße Tradition ist es, Drei-Königs-Muffins oder einen Dreikönigskuchen zu backen. In diesen Speisen versteckt sich eine kleine Figur, und wer beim Anbeißen auf die Figur stößt, wird zum König oder zur Königin des Tages gekrönt. Auch ist dies mit einer Mandel üblich. Dieser Brauch verbindet köstlichen Genuss mit einem Hauch von königlichem Glanz und symbolisiert den Abschluss der Weihnachtszeit.

Weihnachten in Franken ist mehr als nur festlich geschmückte Städte und glitzernde Weihnachtsmärkte. Es ist eine Zeit, in der alte Traditionen mit liebevoller Hingabe gepflegt werden und eine besondere Atmosphäre geschaffen wird, die die Menschen näher zusammenbringt.

Weihnachtsschmuck

WHW Weihnachtsschmuck

Haben Sie schon einmal vom WHW gehört?

Das WHW war in der NS-Zeit das Winterhilfswerk des Deutschen Volkes, welches um 1933 ins Leben gerufen wurde. Als Organisation, die an das Propagandaministerium gebunden war, wurden hier Spendenaktionen durchgeführt; Aktionen, die glauben ließen, dass Armut zu jener Zeit kein Problem wäre. 

Alle zwei Jahre erschienen durchs WHW neue Weihnachtsanhänger, auch der Treuchtlinger Kurier hat über jene Anhänger berichtet. So heißt es in einer Mitteilung der Zeitung zum Beispiel: "Im Weihnachtsmonat brachte das WHW jedes Jahr eine bunte Reihe reizvoller Holzfiguren, die bei alt und jung den lebhaften Anklang fanden […] Da ist zunächst der König, seine Prinzessin und der Ritter, der diese Prinzessin umwirbt und bereit ist, in seinem silbernen Harnisch gegen all ihre Feinde zu kämpfen." Weitere Figuren waren unter anderem ein Page, ein Torwächter und ein Schutzmannn, ein Koch und ein Stubenmädchen, ein Waldbauer und seine Frau sowie die Gänseliesel. 

Aus weiteren Meldungen erfährt man auch, dass die Hitler-Jugend "mit Eifer, Hingabe und Freude am Werk, die Aufgabe übernommen hat, für jedes deutsche Kind ein Spielzeug zu fertigen." Wenn Sie mehr über die Geschichte des Weihnachtsschmuckes lernen wollen, sollten Sie unbedingt im Museum vorbeischauen! 

 

Warum feiern wir Weihnachten

Warum feiern wir Weihnachten?

Am 24.12. steht Heiligabend an, doch warum feiern wir überhaupt Weihnachten?

Ganz grundsätzlich lassen sich die christlichen Traditionen festhalten, die daran glauben, dass Jesus Christus als Sohn Gottes an Weihnachten geboren wurde. Auch wenn die Geburt an Weihnachten gefeiert wird, liegt kein fixes Geburtsdatum vor, deshalb hat die Kirche den 25. Dezember festgelegt, daher ist der 24. auch Heiligabend. 

Doch gibt es auch heidische Traditionen um dieses Fest. Im Römischen Reich wurde am 25.12. das Saturalienfest gefeiert, zu Ehren von Saturn. Viele heutige Traditionen sind mit diesem alten Brauch verbunden, wie der Mistelzweig als Symbol der Fruchtbarkeit und des Lebens. 

Auch das germanische Yule Fest muss in diesem Zusammenhang genannt werden, ein Fest zur Wintersonnenwende, hier finden sich auch Traditionen, wie geschmückte Bäume.