Mit seinen über 30.000 Objekten beherbergt das Museum eine der größten volkskundlichen Sammlungen Bayerns in seinen historischen Mauern.
Anhand der Objekte werden die Lebenswelten der Region in und um Treuchtlingen von der ersten Besiedelung durch die Kelten, über die Zeit der Römer, des Mittelalters und der Markgrafen bis hin in das 19. und 20. Jahrhundert sichtbar und erlebbar.
Funde aus der Vor- und Frühgeschichte (Bronzezeit, Urnenfelderkultur und Hallstattzeit) lassen die Bedeutung der Landschaft als Siedlungsplatz erkennen. Mit dem Eintreffen der Römer in der Region veränderte sich das Landschaftsbild und wurde geprägt von den Villen Rusticae, die in römischer Zeit die Versorgung des Militärs und der Zivilbevölkerung in den Lagerdörfern im Hinterland des Limes sicherten. Die erste schriftliche Erwähnung Treuchtlingens 898/899 in einem "Mirakelbuch" läutet die Zeit des Mittelalters ein. „Ulrich von Truchtelingen“ stand am Anfang des Rittergeschlechts derer von Treuchtlingen, die die „Obere Veste“ und wenig später auch die „Niedere Veste“ (heutiges Stadtschloss) als ihren Stammsitz ausbauten. Zahlreiche Funde veranschaulichen das Alltagsleben der Burgbewohner. 1365 wird Treuchtlingen zum Markt erhoben und das älteste überlieferte Marktsiegel stammt aus dem Jahr 1439. Die Marktrechtsverleihung veränderte auch das Erscheinungsbild des Ortes durch den Bau einer Marktmauer. Das Rathaus und das Badehaus werden erstmals in einem Salbuch von 1596 erwähnt. Die folgenden Jahrzehnte waren vom Leben und Wirken der Pappenheimer geprägt. Gottfried Heinrich von Pappenheim soll 1594 im Stadtschloss geboren worden sein. Die Ära der Pappenheimer endet im Jahr 1663 durch die Herrschaftsübernahme der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Diese verpfänden den Markt Treuchtlingen 1791 an den König von Preußen. 1806 fällt Treuchtlingen an das Königreich Bayern. Das 18. und 19. Jahrhundert wird maßgeblich von Fabrikanten und Bortenmachern beeinflusst. Deren Geschichte und Arbeit wird in zahlreichen Exponaten sichtbar.
Einen weiteren Sammlungsschwerpunkt bildet das Handwerk in der Region. Landwirtschaft, Hafnerei, Schmiede, Imkerei, Textiles Handwerk (Bortenmacherei), Flachsverarbeitung, Schneiderei, Sattlerei, Fischerei und Schuhmacherei werden anschaulich durch entsprechende Objekte vertreten. Auch der Handarbeit kommt eine herausragende Bedeutung zu. Insbesondere der Herstellung von Borten und Spitzen, aber auch dem Spinnen, Weben und Stricken.
Weitere thematische Schwerpunkte liegen auf historischen Musikinstrumenten und -automaten, historischem Spielzeug, der Schulgeschichte, der Geschichte und Entwicklung der Eisenbahn, Trachten und Volksfrömmigkeit sowie dem örtlichen Vereinsleben.
Ein entscheidender Schwerpunkt der Sammlung liegt auf der Möbelgeschichte seit dem 17. Jahrhundert. In mühevoller Handarbeit kunstvoll verzierte Bauernschränke, ein „Kabinettla“, Truhen und „B’hälter“ werden ergänzt durch Mobiliar aus Massenproduktion ab dem 19. Jahrhundert.